Eindrücke des Havasu Canyons
Havasupai
Hier wollen wir Euch von unseren besonderen Erlebnissen im Canyon berichten. Dazu zählen positive wie auch negative Erfahrungen, die wir auf unseren bis jetzt vier Trips in den Canyon gemacht haben. Beginnen wollen wir mit unserem letzten Trip 2006, der so völlig anders war als erwartet. Vor allem wollen wir uns hier auch bei fünf Damen bedanken.
Wir hatten uns erst einen Tag vor unserem Trip in den Canyon entschlossen diesmal unser Gepäck nicht selber bis zum Campingplatz zu tragen. Der Grund war, dass Achim sich nicht sicher war, ob er den Abstieg mit Gepäck ohne Probleme schaffen würde. Letztes Jahr mussten wir die geplante Tour stornieren, weil er Probleme mit seinen Knien hatte. Da wir dieses Jahr aber auch auf jeden Fall erneut bis zum Colorado River wandern wollten, mussten wir beide fit im Canyon ankommen. Wir haben bis zum letzten Tag gewartet und überlegt was wir tun sollen. Aber durch einige auch schon anstrengende Touren 2006, war Achim dann das Risiko zu groß. Wir wussten ja nicht was uns diesmal im Canyon erwartet, 2003 waren wir froh, dass wir Touren entlang des Havasu Creek unternommen haben, denn damals war der Campingplatz total überfüllt. Wir konnten uns daher nicht vorstellen vier Tage nur auf dem Campingplatz und an den drei Wasserfällen zu verbringen.
Nachdem unsere Entscheidung feststand versuchten wir in Supai den Pferdetransport zu reservieren, bei den Anrufen aus unserem Hotel in Flagstaff war aber entweder belegt oder es ging niemand ans Telefon. Erst am späten Nachmittag, als wir im Wupatki NM einen letzten Versuch unternahmen, hatten wir Erfolg. Die Telefonverbindung war leider nicht sehr gut, die Indianerin am anderen Ende meinte, wir möchten doch bitte nochmals anrufen. Also haben wir aufgelegt und erneut gewählt, allerdings war die Verbindung nicht wirklich besser. Dennoch schafften wir es, unser Anliegen vorzubringen und die nötigen Daten durchzugeben. Dann fragten wir noch, was wir mit unserem Gepäck am Hilltop machen müssten, da wir schon im Morgengrauen aufbrechen wollten. Sie sagte uns, dass wir jedes Gepäckstück deutlich mit unserem Namen kennzeichnen sollen und dann am Trail stehen lassen können, das wäre alles. Wir wollten zur Sicherheit aber nochmals in unser Hotel, um auf der Havasupai Seite nachzulesen, ob dort mehr Informationen zu finden sind. Leider konnten wir aber nicht mehr in unserer Hotel, da die Zufahrtsstraße auf Grund eines Feuers am nahegelegenen Highway zu diesem Zeitpunkt gesperrt war.
Auf dem Parkplatz waren wir zuerst geschockt wie voll es dort war. Obwohl wir erst in der Nacht eintrafen, konnten wir doch sehen, dass viele Autos bereits vor dem Parkplatz am Straßenrand standen, also genau so wie wir es 2003 erlebt hatten. Nun wussten wir, dass wir am nächsten Morgen sehr früh aufbrechen mussten, um noch einen guten Platz auf dem Campground zu bekommen. Wir fanden zum Glück noch eine Parklücke am Ende des Parkplatzes, nur wenige Meter vom Trailhead entfernt. Bevor wir uns im Auto schlafen legten, bereiteten wir noch alles für den nächsten Tag vor. Wir packten unsere Rucksäcke und hängten selbstgebastelte Namensschilder daran.
Am nächsten Morgen waren wir bereits vor Sonnenaufgang wach und machten uns auch gleich auf den Weg. Wir nahmen unsere Rucksäcke und stellten sie am Trailhead ab. Dort waren zwar noch keine Rucksäcke von anderen abgestellt, aber wir dachten uns nichts dabei, da wir ja die ersten waren, die sich auf den Weg machten. Wir überlegten noch, wo wir das Gepäck genau hinstellen sollen, damit auch nichts schief läuft und wählten dann einen Platz direkt an einer Eisenstange, die Ihr auf dem rechten Bild sehen könnt. Wir gingen davon aus, dass dort die Pferde beladen werden. Nun konnten wir uns unbeschwert auf den Weg in den Canyon machen, fast schon ein Spaziergang ohne schweres Gepäck. Trailhead
Wir hatten lediglich einen kleinen Rucksack mit Fotozubehör, unsere Zeltplane und Getränke dabei. Achim hatte noch zusätzlich zwei Trinkflaschen mitgenommen, wovon eine nur mit Getränkepulver gefüllt war, die konnten wir dann am Campingplatz füllen. Die Wanderung war so für uns richtig erholsam, nur zwei Mal mussten wir eine kurze Rast einlegen, weil sich einige Steine in unsere Schuhe verirrt hatten. Ansonsten verlief der Abstieg ohne besondere Vorkommnisse. Wir hatten endlich einmal wieder Zeit in Ruhe Bilder zu machen, ohne ständig den Foto aus dem schweren Rucksack holen zu müssen und dann wieder zu verstauen. Wir waren überrascht wie viele Personen uns diesmal entgegen kamen und dachten schon, heute wäre wohl großer Wechsel im Canyon. Im Visitorcenter bezahlten wir dann unser Permit, die Campingplatzgebühr und den Gepäcktransport mit dem Pferd. Die Indianerin war sogar dieselbe, mit der wir tags zuvor telefoniert hatten. Sie meinte dann, es hat ja noch geklappt mit unserer Reservierung und unser Gepäck würde wohl gegen 15:00 Uhr auf dem Campingplatz eintreffen. Womit wir bereits ein erstes Problem hatten, da wir keine Badesachen in unserem kleinen Rucksack mitgenommen hatten, konnten wir bis zum Eintreffen unseres Gepäcks nicht baden. Aber andererseits war das Wetter an diesem Tag ziemlich wolkenverhangen, also was soll es, warten wir halt bis 15:00 Uhr, vielleicht gibt es dann ja blauen Himmel. Wir fragten noch, wann das Wetter wieder besser wird und die Indianerin meinte, das wüsste sie auch nicht. Sie hätten nämlich keinen Strom und somit auch keine Verbindung nach außen, lediglich ein Stromaggregat liefert ein bis zwei Stunden am Tag Strom. Deshalb sollten wir auch nochmals vor unserer Abreise im Visitorcenter vorbeischauen, da sie im Moment keine Kreditkartenzahlungen machen könnten.
Nun wir dachten uns nichts weiter dabei und machten uns auf den weiteren Weg zum Campingplatz. Das Dorf hatte sich wieder einmal verändert, wir hatten uns noch gefragt warum überall Zelte in den Gärten aufgestellt waren und einige auf Matratzen im Freien schliefen. Aber jetzt war uns klar, ohne Strom konnten die Klimaanlangen nicht betrieben werden und so war es in den Häusern zu warm zum Schlafen. Daher campten die Indianer halt einfach vor ihren Häusern im Garten. Aber noch was viel uns auf, irgendwie wirkte das Dorf richtig dreckig. Der Eindruck verstärkte sich dann noch auf dem Dorfplatz, wo früher ein großer schattenspendender Baum stand, ohne diesen wirkte der Platz nun richtig trist. Auch das Restaurant war geschlossen. Dorfplatz
Der Weg nach dem Dorf hatte sich wieder mal leicht verändert, aber damit hatten wir schon gerechnet. Als wir den Campingplatz erreichten wollten wir zuerst unseren Platz vom letzten Besuch 2003 nehmen, doch der war leider belegt. Der Grund dafür war vielleicht, dass es nun eine Brücke über den Fluss gab, während man früher durch den Havasu Creek laufen musste. Klar, dass dann mehr Leute auf die Idee kommen, auf der anderen Seite ihr Zelt aufzuschlagen.
Unser Platz 2006 Allerdings viel uns auch auf, dass der Campingplatz wider unserer Erwartungen recht leer war. So fanden wir dann auch einen schöneren Platz, sozusagen mit Privatstrand. Allerdings hatten unsere Vorgänger hier recht viel Müll zurückgelassen, da lagen Taschenlampen herum die sogar noch funktionierten. Ein kleiner Football und jetzt kommt der Clou, es steckte eine Fahne in einem Loch auf dem Platz, darin fanden wir sogar noch einen Golfball. Jetzt erinnerte sich Achim auch wieder daran, dass er auf dem Weg einen Jungen gesehen hatte, bei dem ein Golfschläger aus dem Rucksack schaute. Unglaublich was manche Leute alles in den Canyon nehmen, leider nehmen sie nicht alles wieder mit zurück.
Wir säuberten unseren Platz und legten alles in eine Kiste, die ebenfalls dort herumstand. Danach breiteten wir unsere Zeltplane aus und genossen erst einmal unseren Platz. Einige Zeit später kamen noch zwei Indianer, die den Müll von unseren Vorgängern einsammelten. Aber mit der Zeit war es schon langweilig, nur auf unser Gepäck zu warten, so entschlossen wir uns zum Havasu Fall zu laufen. Aber ohne die Möglichkeit ins Wasser zu können, war das auch nichts, um sich die Zeit zu vertreiben. Andrea meinte dann noch, nächstes Mal werden wir auf jeden Fall unsere Badesachen mit auf die Wanderung nehmen.
Zurück auf dem Campingplatz, durfte dann jeder von uns ungefähr alle halbe Stunde zum Eingang des Campingplatzes um zu schauen, ob unser Gepäck schon da ist. Gegen 15:30 Uhr, als Achim gerade dort war, kamen dann endlich die ersten Pferdetransporte am Campingplatz an, nur unsere Rucksäcke waren noch nicht dabei. Immer wieder kam ein weiterer Transport, aber es schien als würden unsere Rucksäcke noch länger unterwegs sein. Noch machten wir uns keine Gedanken, da auch andere noch auf ihr Gepäck warteten. Wir fragten nur hin und wieder, ob denn noch weitere Transporte kommen. Was jedes Mal mehr oder weniger mit "ich glaube schon" beantwortet wurde. Am Eingang zum Campingplatz
Mittlerweile war es 17:00 Uhr und unser Gepäck war immer noch nicht da, etwas nervös fragten wir bei einer Indianerin nach, die hier solange sein sollte bis alle ihr Gepäck haben. Sie meinte unser Gepäck würde sicher noch kommen, das kann auch erst um 19:00 Uhr hier sein. Tolle Aussicht, hier so lange warten zu müssen, der Platz war nämlich alles andere als schön. Sehr staubig und jedes Mal, wenn ein Pferdetransport kam, mussten sich die Esel hier als erstes erleichtern, dementsprechend roch es auch. Wir wollten aber nicht mehr zurück auf unseren Platz, da wir Angst hatten genau dann zu gehen wenn unsere Rucksäcke ankommen. Wir ärgerten uns mittlerweile darüber, einen ganzen Tag verloren zu haben. Auf einer Bank saßen ebenfalls drei Personen, die nicht so glücklich aussahen, nun vielleicht fehlte denen ihr Gepäck auch, so konnten wir hoffen, dass doch noch was kommt. Wir fragten sie, welches Problem sie hätten. Es stellte sich heraus, dass sie eigentlich einen Platz in der Lodge gebucht hatten, diese aber wegen des Stromausfalls geschlossen sei und dass sie das erst jetzt erfahren haben. Schwer zu sagen, wer von uns es jetzt schlechter erwischt hat, beide wussten wir noch nicht wie es weitergeht. Allerdings hatten die drei immerhin im Dorf eine Kleinigkeit zum Essen kaufen könnten, wir hofften immer noch auf unsere Rucksäcke mit unserer Verpflegung.
Die Indianerin teilte uns mit, dass sie jetzt demnächst geht und wir dann mit dem Campgroundranger reden sollten. Nun wurde uns langsam bewusst, dass unsere Rucksäcke wohl tatsächlich nicht mehr kommen. Als die Rangerin kam sagte sie lediglich, sie müsse einen Rundgang über den Platz machen, erst dann könne sie sich um uns kümmern und solange müssten wir warten. Vielleicht käme ja in der Zeit doch noch unser Gepäck. Mittlerweile war unsere Stimmung am Ende, allerdings kamen jetzt auch immer mal wieder Leute zu uns, denen aufgefallen war, dass wir Probleme hatten. Einige Frauen boten uns an, dass wir bei ihnen etwas zu essen und zu trinken bekommen könnten. Wir lehnten zuerst einmal ab, da keiner von uns jetzt den Platz verlassen wollte, falls doch noch unser Gepäck kommt. Außerdem mussten wir ja auch noch auf die Rangerin warten. Die Frauen waren allerdings hartnäckig, sie meinten, Andrea solle doch mitkommen und könne dann was zum Essen mitbringen. Andrea zögerte zwar noch etwas, ging dann aber mit. Die Frauen suchten an ihrem Platz für uns schnell was zu essen und Andrea kam dann damit zurück. Nach einiger Zeit, es dämmerte bereits, kam die Rangerin und meinte, "oh noch kein Gepäck", gut dann wolle sie versuchen für uns bei einer Gruppe eine Übernachtung zu organisieren. Wir folgten ihr dann zu einem Camp auf der anderen Seite, dort erklärte sie kurz unsere Situation.
Trailer Wir wurden gefragt, wo wir denn unser Gepäck abgestellt hätten, nun wir sagten am Trailhead. Ja das wäre falsch, man müsste das Gepäck am Trailer ablegen. Tja wir hatten aber am Telefon Trail verstanden und nicht Trailer, zumal uns der gar nicht aufgefallen war. Nachdem klar war, wo wohl das Problem war, wurde uns versprochen, dass unser Gepäck am nächsten Morgen gegen 12:00 Uhr da sein wird. Wir können die Nacht aber in einem Zelt des Camps schlafen. Wir ärgerten uns zwar maßlos, dass wir wohl den Fehler mit dem Gepäck selbst verursacht hatten, waren uns aber immer noch sicher, dass wir am Telefon Trail gehört hatten. Nun gut der Tag war gelaufen, morgen sollte unser Gepäck kommen, Hauptsache wir hatten jetzt einen Platz zum Schlafen.
Am nächsten Tag war dann traumhaftes Wetter. Wir sagten uns dann ab 12:00 Uhr können wir unseren Havasupai Aufenthalt genießen, dann ist alles wieder gut. Wir gingen wieder zu unserem Platz, an dem wir ja noch unsere Zeltplane hatten, hier gab es die nächste Überraschung, irgend jemand hatte unsere Plane entfernt und seine Rucksäcke hingestellt. Natürlich eroberten wir uns den Platz wieder zurück. Dann warteten wir bis es endlich 12:00 Uhr wird und unser Gepäck eintreffen sollte.
Schlafplatz Camp
Leider verlief der Tag dann ähnlich wie der gestrige, nur mit dem Unterschied, dass wir jetzt bereits ab 12:00 Uhr am Eingang des Campingplatzes warteten. Mittlerweile waren wir auch schon bekannt, immer mal wieder erkundigte sich jemand wie es denn um unser Gepäck steht. Der Tag verging, die ersten Transporte kamen, aber nicht unsere Rucksäcke. Zwischenzeitlich hatten wir die Indianerin, die für das Gepäck zuständig war so sehr genervt, dass sie ins Dorf lief um sich nach unserem Gepäck zu erkundigen. Als sie zurück kam sagte sie, unser Gepäck sei auf dem Weg, uns viel ein Stein vom Herzen. Allerdings kam dann bis 18:00 Uhr kein Gepäck und wir waren langsam am Ende. Ein Wechselbad der Gefühle, mittlerweile wollten wir nicht mehr. Alles hätte gepasst, wir hatten einen tollen Platz, das Wetter war seit heute traumhaft. So schönes Wetter hatten wir bisher nur einmal im Canyon. Die Entscheidung, dass wir unser Gepäck nicht selber transportiert hatten, haben wir auch schon verflucht. Wir fanden uns damit ab, das unser Gepäck wohl auch heute nicht kommt. Ob unser Gepäck überhaupt noch da ist, wussten wir ja auch nicht, es wäre alles weg, Zelt, Schlafsack, Kocher etc. Man konnte uns ja keine richtige Auskunft geben, es wurde immer darauf hingewiesen, dass durch den Stromausfall keine Verbindung zum Hilltop oder den Transporten besteht. Angeblich gibt es in Hilltop nicht einmal ein Telefon. Die Frauen von gestern kümmerten sich auch wieder um uns. Sie boten uns erneut Essen an und als sie merkten, dass wir wohl morgen abreisen, schlugen sie uns vor doch mit ihnen am nächsten Morgen hochzulaufen. Wir lehnten ab und sagten, dass wir zuerst ins Visitorcenter müssten, um nachzufragen was mit unserem Gepäck ist. Außerdem sei ja noch die Kreditkartenabrechnung wegen des Stromausfalls unklar. Natürlich wollten wir auch nicht für einen Gepäcktransport bezahlen der nie stattgefunden hatte.
Jetzt stand es also fest, unsere Tour in den Canyon war ein Fiasko, ob wir irgendwann noch einmal in den Canyon gehen würden wussten wir nicht. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, als einzige positive Erfahrung hatten wir die Freundlichkeit einiger Camper in Erinnerung, die uns vor allem am zweiten Tag ständig etwas zum Essen anboten. Eine Frau brachte uns noch kurz vor ihrem Aufstieg einige Süßigkeiten und Kraftriegel zum Essen, sie meinte sie würde sie jetzt eh nicht mehr benötigen.
Wir machten uns dann auf den Weg zum Camp, bei dem wir auch schon die letzte Nacht verbringen konnten. Hier wurde uns sogar ein Abendessen versprochen, aber erst wenn die Hauptgruppe mit dem Essen fertig wäre, das würde aber noch eine Stunde dauern. Wir bedankten uns und sagten wir kämen dann wieder. Als wir zurück gingen kam der Campingplatzmanager auf uns zu. Er sagte, er habe keine genauen Informationen erhalten, aber er würde sich morgen persönlich um den Fall kümmern. Wir würden unser Gepäck dann, wenn es noch da wäre, am Vormittag erhalten. Wir sagten ihm, dass wir jetzt genug hätten, schließlich hätte man uns das schon für heute zugesagt. Daher würden wir am nächsten Morgen abreisen, zu mehr waren wir nicht mehr in der Lage. Er bot uns daraufhin an, uns kostenlos auszufliegen, gut das war wenigstens ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten. Jetzt machten wir uns, nicht ohne Wehmut, auf den Weg um unseren Platz zu räumen. Es war unglaublich was wir erlebt hatten. Gerade als wir den Fluss überqueren wollten kam ein Indianer und meinte ob wir die sind mit dem vermissten Gepäck. Er meinte unser Gepäck wäre jetzt da, das konnten wir aber eigentlich nicht mehr glauben. Trotzdem gingen wir mit ihm zurück zum Eingang des Campingplatzes. Unglaublich, tatsächlich da lagen unsere Rucksäcke, Achim konnte das zuerst nicht fassen und drehte wieder um. Andrea dachte in diesem Moment, dass das wohl ein Fehlalarm war und Achim deshalb wieder umkehrt ist. Aber als wir beide realisiert hatten, dass unsere Rucksäcke nun tatsächlich da waren, vielen wir uns überglücklich in die Arme.
Wir transportierten unser Gepäck schnell zu unserem Platz und konnten uns nun endlich auch umziehen. Als erstes mussten die schweren Wanderstiefel ausgezogen werden, endlich konnten wir unsere Sandalen anziehen. Noch bevor wir unser Zelt aufstellten, wollten wir unser Glück den fünf Damen mitteilen. Als sie uns sahen und erfuhren, dass unser Gepäck endlich da ist, freuten sie sich riesig mit uns. Wir lagen uns alle in den Armen und ein paar verdrückten sogar einige Freudentränen. Es war alles eine unglaublich emotionale Geschichte. Dann kam nochmals der Campingplatzmanager und meinte wir möchten doch bitte kurz zu ihm kommen.
Erste Mahlzeit Er macht uns dann das Angebot, an unserem Abreisetag unser Gepäck vom Campingplatz bis nach Supai zu transportieren und uns von dort kostenlos mit dem Helikopter nach Hilltop zu fliegen. Wir sollten nur sagen um welche Uhrzeit wir fliegen möchten, nun wir fragten wie wäre 15:00 Uhr, er meinte dann, dass der letzte Flug normalerweise um 13:00 Uhr wäre, wir sollten doch um 12:00 Uhr ins Visitorcenter kommen um alles zu klären. Natürlich sagten wir zu, auch wenn wir dadurch keinen ganzen Tag mehr im Canyon hatten. Aber einen Freiflug wollten wir dann doch nicht ausschlagen. Zurück bei den Damen berichten wir ihnen vom Angebot des Managers und sie freuten sich dann mit uns. Wir gingen dann schnell auf unseren Platz um endlich etwas zu kochen.
Dears Candace, Donna, Lamar, Pam and Sarah,
we will never forget you and your help, thanks again.
The Angels
We are very thankful for your sympathy during our situation. Owing to your assistance it was easier to spend the days in the canyon without our backpacks. So we are glad that you could share our lucky end with us, when all was resolved. Because of your assistance, we also enjoyed two wonderful days in the Canyon after your departure.
Many greetings from Germany

Andrea and Achim

Die restliche Zeit im Canyon war toll, nur leider etwas zu kurz für uns. An unserem Abreisetag brachten wir um 7:00 Uhr unser Gepäck zum Campingplatzeingang und genossen den Morgen am Havasu Fall und später am Navajo Fall. Gegen 12:00 Uhr waren wir dann am Visitorcenter, dort gab es die nächste Überraschung, der Campingplatzmanager teilte uns mit, dass wir für unseren Trip nichts zahlen müssten. Keine Gebühr für das Permit, Campingplatz und Transport, das war dann doch zuviel, aber er meinte, dass dies eine kleine Wiedergutmachung für den Ärger sei den wir hatten. Wir bedankten uns, damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Dann brachte er uns zum Landeplatz, um uns auf die Liste für die Fluggäste einzutragen. Wir mussten dann zwar noch bis 17:00 Uhr warten, bis wir endlich an der Reihe waren. Aber viele andere Touristen warteten bereits seit 8:00 Uhr und durften auch erst kurz vor uns ausfliegen. Durch den Stromausfall musste der Pilot öfter fliegen als sonst, da durch den Blitzeinschlag eine Woche vor unserer Ankunft, die Stromleitungen nun repariert werden mussten. Außerdem brachte der Helikopter Gas und Öl ins Dorf, um die Stromaggregate in Betrieb zu halten, diese Flüge fanden dann natürlich ohne Passagiere statt. Der Helikopterflug war aber wieder ein Erlebnis, vor allem für Andrea die vorne beim Piloten sitzen durfte. Mehr dazu könnt Ihr unter Helikopter nachlesen.
Fazit: Der Besuch 2006 war für uns schon sehr aufregend einmal dachten wir schon wir möchten nie mehr in den Canyon.
Libelle
Aber wir konnten dennoch die restliche Zeit im Canyon genießen, wenn sie auch für uns zu kurz war. Auf jeden Fall bleibt die Liebe zu diesem Canyon bei uns bestehen und wer weiß vielleicht finden wir nochmals die Zeit in den Canyon zu wandern. Sicher werden wir dann wieder mindestens drei Nächte dort sein. Mit weniger Zeit können wir diesen Platz einfach nicht richtig genießen. Natürlich hoffen wir dann, dass der Campingplatz wieder so leer ist wie 2006 und das Wetter mitspielt. Ausfliegen werden wir aber auf keinen Fall mehr, dazu muss man in der Regel zu lange warten. Die Zeit wäre uns dafür doch zu schade. Wir würden dann erst wieder gegen Abend aus dem Canyon wandern, um noch einen zusätzlichen Tag in Havasupai zu genießen.
Bereits vor unserem Trip 2006, gab es auch einige negative Erlebnisse im Canyon, die uns aber nicht abgehalten haben wieder in den Canyon zu kommen. Wir wollen Euch diese nicht vorenthalten, da wir denken, jeder sollte wissen was man unter Umständen auch im Canyon erleben kann.
Abfall Auch wenn Havasupai ein kleines Paradies ist, so bleiben die Besuche der Touristen nicht ohne Folgen. Ein gutes Beispiel dafür könnt Ihr auf dem linken Bild sehen. Einige Touristen lassen ihren Müll einfach liegen. Besonders störend ist dies, wenn es wie auf dem Bild direkt am Havasu Fall geschieht. 2003 hatte ein Amerikaner die Idee, seinen Müll einfach auf dem Campingplatz zu verbrennen, auch keine Lösung. Wir mussten uns auch zuerst daran gewöhnen, dass einige Touristen beinahe alles in den Canyon mitnehmen, was sich irgendwie mit den Pferden hinunter transportieren lässt. Leider bleibt davon dann immer einiges im Canyon zurück. Der Müll der Touristen ist sicher mit der größte Feind des Havasu Canyon.
Auch wenn die Indianer die Besucherzahlen reglementieren, so kann es dennoch im Canyon recht voll werden. 2003 war der Campingplatz so voll, dass man kaum einen freien Platz finden konnte und abends musste man sehr lange anstehen um frisches Wasser an der Quelle abfüllen zu können. Wenn der Campingplatz so voll ist, findet man natürlich auch keine Ruhe an den Wasserfällen, da denkt man dann fast schon, man wäre an einem belebten Badestrand am Mittelmeer. Gewöhnungsbedürftig sind dann auch die Jugendgruppen im Canyon, wenn sie an einem Wasserfall einfallen. Da gibt es dann einige Gruppen, die oftmals sehr lautstark, den Wasserfall ausgiebig erkunden müssen. Da wird dann versucht an jedem Wasserfall herumzukletteren, oft an Stellen bei denen dem Betrachter Angst und Bang wird um die Gesundheit der Jugendlichen. 2002 durften wir eine Gruppe am Navajo Fall bei der Morgentoilette beobachten, eigentlich nichts Ungewöhnliches, hätte sich ein Mädchen dort nicht auch noch gleich die Achselhaare rasiert, das fanden wir dann nicht mehr so normal.
Aber auch trotz einiger negativen Erfahrungen, ist der Havasu Canyon für uns immer noch einen Besuch wert. Wer nicht davon ausgeht, dass er ein völlig unberührtes Stück Natur vorfindet, sondern weiß was einen erwarten kann, der kann sich hier trotzdem auf ein einmalige Naturerlebnis freuen.
©Andrea und Achim 10. September 2006